"Liebe TeilnehmerInnen,
es ist wunderbar zu sehen, dass sich so viele heute hier zusammengefunden haben, um gemeinsam mit den Organisatoren von "Friday For Future", ein Zeichen für mehr Klima- und Naturschutz zu setzen.
Unser Aktionsbündnis "Wir für den Wald TS" hat sich zur Aufgabe gemacht, in Traunstein immer wieder darauf aufmerksam zu machen, welch einmalige Waldgebiete wir in unserer Heimatstadt noch vorfinden dürfen.
Diese gilt es zu schützen gegen planlosen Flächenfraß, wie wir ihn bei den letzten Gewerbegebiets- und Parkplatzausweitungen erleben mussten.
Wann wird endlich für Menschen und nicht für Autos geplant?
Was alle heute beteiligten Gruppen vereint, ist, dass es mehr Menschen braucht, die sich aktiv engagieren. Daher bitte ich Sie, in Ihren Freundes- und Bekanntenkreisen Werbung zu machen, Werbung dafür, sich bei einer der Umwelt- und Naturschutzgruppen zu beteiligen und diese zu unterstützen.
Es braucht viele Stimmen, um gehört zu werden!
Vielen Dank."
Drei Jahre ist es her, als bekannt wurde, dass das Landratsamt Traunstein der Stadt Traunstein zwei Waldgrundstücke zur Erweiterung der Staatlichen Berufsschule III an der Schnepfenluck für eine recht hohe Summe abkaufen wolle. Dafür gab es bereits Pläne, die - als sie in Stadtrat und Kreistag vorgelegt wurden, schon damals kontrovers diskutiert worden sind.
Gebäude wären an die Grundstücksgrenze gerückt worden, sodass man durch die Einhaltung einer Fallschutzlinie noch mehr Wald verloren hätte. Der überwiegende Teil der Waldgrundstücke wäre Parkplätzen zum Opfer gefallen.
Über den Satz im Artikel …,“weil Bäume, die auf den beiden Grundstücken stehen, zugunsten der Schulerweiterung hätten gefällt werden müssen...“ kann man sich nur wundern. Auf den beiden Waldgrundstücken standen und stehen Bäume. Es ist ein Wald und keine einzelnen Bäume. Und es ist ein besonders schöner Wald und ein Naherholungsgebiet.
Deshalb haben Anwohner und Traunsteiner Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet – trotz Corona – es für so wichtig empfunden, sich aktiv für diesen Wald einzusetzen. Die Erleichterung war groß, als in der Zeitung verkündet wurde, dass das Landratsamt die Pläne auf Eis gelegt habe. Damals schon wurden die Bürger, die sich für ihren Wald eingesetzt hatten, öffentlich und in stark verkürzt dargestellter Weise als Sündenböcke hingestellt. Geht es ums Rechthaben oder dass etwas Zukunftsfähiges entsteht?
Der Schulstandort der Staatlichen Berufsschule III soll unbedingt erhalten bleiben. Diese Schule mit ihren verschiedenen Berufszweigen passt gut an diesen Platz. Auf dem sehr großzügigen Gelände mit vielen einstöckigen Gebäuden ergeben sich bestimmt perfekte Möglichkeiten für eine Erweiterung. Eine Lösung für das Parkplatzproblem aller Traunsteiner Schulen: Attraktiverer und funktionierender ÖPNV. Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
Die Reaktion stattdessen: Verkünden, dass die Pläne auf dem vorhandenen Gelände fallengelassen werden. Lieber auf die grüne Wiese ausweichen und neue Flächen versiegeln. Aber das ist halt zäh, wenn alles schon großflächig zugebaut ist und die Infrastruktur fehlt. Der Staatlichen Berufsschule III ist damit jedenfalls nicht geholfen.
Wes‘ Geistes Kind solche „einfachen Lösungen“ und dieses sture Festhalten an nicht mehr Zeitgemäßem ist, lässt sich mit einem Blick auf den in diesem Jahr fertiggestellten, gepflasterten Platz vor dem Landratsamt Traunstein ohne nennenswertes Grün leicht feststellen: Ein paar Bäume machen zwar noch keinen Wald. Aber wenn keine Bäume und kein Grün da sind, fällt ihr Fehlen in Zeiten der Erwärmung der Innenstädte umso krasser auf. Die Bürger haben das jedenfalls verstanden.
Mit Interesse habe ich beide Artikel gelesen und mich gefragt: Auf was für einen Schildbürgerstreich sollen die Bürger von Traunstein jetzt wieder vorbereitet werden?
Zunächst zur Grundschule: In den letzten Jahren wurde und wird auch jetzt noch Wohnraum für Familien geschaffen. Das ist gut. Aber den Verantwortlichen muss bei jedem ausgewiesenen Neubaugebiet klar sein, dass dadurch ein Ausbau der Infrastruktur nötig wird.
Für mich würde es sich anbieten, dass die neue Grundschule auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitsamts entsteht. Dann wäre die neue Grundschule in der Nähe der neu entstandenen Wohnungen an der Chiemseestraße, dem Neubaugebiet Traunstorf und der geplanten Wohnungen gegenüber der Firma Pohlig.
Die Eltern könnten ihre Kinder zu Fuß zur Schule bringen und würden nicht wie bei der neuen Kita in der Innstraße durch die ganze Stadt kurven müssen.
Vor dem ehemaligen Arbeitsamt gibt es bereits jetzt eine sichere Bushaltestelle. Auch die Nähe zu dem Waldstück wäre für eine ökologische Früherziehung von großem Vorteil.
Die im ehemaligen Arbeitsamt untergebrachten Behörden könnten in das ehemalige REAL-Gebäude umziehen. Es ist ja schön, dass dort wieder ein Lebensmittelgeschäft entsteht. Ich denke aber, dass den Betreibern das Erdgeschoss als Verkaufsfläche vollkommen reichen würde. Damit wäre im Obergeschoss Platz für andere Dinge z. B. Büros. Die bereits vorhandene Tiefgarage könnte von den Mitarbeitern genutzt werden.
Nun zur Berufsschule III: Wir haben uns immer für den Erhalt der Berufsschule III an diesem Standort ausgesprochen. Auch hier ist die Nähe zum Wald für das Lernziel sehr hilfreich.
Wir waren und sind der Meinung, dass der dort zur Verfügung stehende Platz völlig ausreichend ist, wenn er geschickt genutzt wird. Durch weitere Maßnahmen, wie z. B. das Angebot von Theoriestunden auch im Online-Format (von zu Hause aus) und eine Optimierung des Stundenplans für den Blockunterricht ließe sich weitere Entlastung schaffen.
Die Berufsschule III ist bereits jetzt relativ gut mit dem ÖPNV erschlossen. Der Anreiz, dass noch mehr Schüler mit Bahn oder Bus anreisen, müsste von Seiten des Landratsamts erhöht werden. (Optimierung des Fahrplans, Verkürzung Fußweg Haltestelle zur Schule, finanzielle Anreize bei Nutzung des ÖPNV…)
Ziel muss im Hinblick auf eine lebenswerte Zukunft sein, dass bereits versiegelte Flächen optimal genutzt werden und keine weiteren Flächen mehr versiegelt werden.
8 Uhr
Die aktuelle Wetterlage, nämlich 1 °C und frischer Schneefall, lockte nur wenig Teilnehmende aus ihren Betten. Weil die Vögel trotzdem singen und bei solchen Gegebenheiten weniger los ist im ansonsten zu jeder Tageszeit gut durch Jogger, Reiter, Spaziergänger und Radler frequentierten Haidforst, machte sich eine kleine Gruppe unter der Führung von Frank Weiß, dem Vorsitzenden des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz der Kreisgruppe Traunstein, auf den Weg.
Schon am Treffpunkt beim Waldeingang Schaumaier gab ein Rotkehlchen, welches eifrig umherhüpfte und sich gut beobachten ließ, seinen Gesang zum Besten, gefolgt von einer Amsel. Im Laufe der Runde waren Wintergoldhähnchen, Tannenmeise, Waldtaube, Kohlmeise, Rabenkrähe, Specht, Mönchsgrasmücke und andere zu hören. Gekonnt zeigte Frank Weiß jeweils das Bild zum Ton und wusste über jeden Vogel etwas zu berichten.
Neben dem großartigen Konzert der Vögel begeisterte die wunderschöne Stimmung im Wald als die Sonne herauskam und den aufsteigenden Nebel beleuchtete.
Wieder einmal wurde festgestellt, dass der Haidforst mit seiner Artenvielfalt für sämtliche heimischen Vogel- und Tierarten einen geeigneten Lebensraum zu bieten hat.
Im Anschluss gab es heißen Tee und Kuchen und einen herzlichen Dank an Frank Weiß für diese tolle Wanderung.
Zeitungsbericht von Wolfgang Wörner:
Rama dama - im Haidforst
Aktionsbündnis „Wir für den Wald - Klimaschutz in Traunstein“ sammelte Müll
Über 40 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich am Sonntag, den 10.03., um im Haidforst und an der Schnepfenluck gemeinsam Müll zu sammeln, den andere achtlos weggeworfen oder sogar absichtlich dort hinterlassen haben. Aufgerufen hatte das Aktionsbündnis „Wir für den Wald - Klimaschutz in Traunstein“.
Die Vorsitzende des Aktionsbündnisses Rosi Berger freute sich über die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter viele Kinder, Jugendliche und Senioren und sagte: „Ich glaube, dass in letzter Zeit nicht mehr ganz so viel Müll im Wald liegt wie noch vor Jahren, aber Müll jeglicher Art hat im Wald nichts zu suchen“.
Mit dabei war auch Stadtförster Tobias Steiner. „Ich finde es klasse, dass sich die Traunsteiner Bürgerschaft engagiert und sich am Sonntag in ihrer Freizeit um unseren Wald kümmert“, sagte er. Er und seine zwei festangestellten Mitarbeitern nehmen neben ihren eigentlichen Kernaufgaben auch Müll aus dem Wald mit, aber „wir haben natürlich noch vieles andere zu tun“, so Stadtförster Steiner.
Darüber hinaus berichtete er von den zahlreichen wertvollen „Biotopbäumen“ in den Traunsteiner städtischen Wäldern, die zurzeit beschildert werden und für deren Erhalt es eine Förderung vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt.
Die Sammlerinnen und Sammler erhielten Müllsäcke, welche die Stadt Traunstein zur Verfügung gestellt hat, und teilten sich dann auf: eine Gruppe im Haidforst hinter und neben der Firma Schaumaier, eine Gruppe hinter dem Waldfriedhof und eine dritte Gruppe kümmerte sich um die Schnepfenluck. Einige hatten sogar Profi-Greifzangen zum leichteren Aufsammeln von Abfall dabei.
Claudia Lahr, die stellvertretende Sprecherin der Bürgerinitiative, wies darauf hin, dass mehrere Entsorgungsstellen von Hausmüll und von Gartenabfälle im Wald gefunden worden seien, in einem Fall sogar samt der angefaulten und imprägnierten Bretter eines Komposters: „Das ist nicht nur gesetzlich verboten und kann eine saftige Geldstrafe kosten. So werden Schadstoffe in den Boden eingetragen und auch nichteinheimische Pflanzen, welche die heimischen Arten verdrängen.“
Stadträtin Helga Mandl (Bündnis 90/Die Grünen) ärgerte sich besonders über die Zigarettenkippen im Wald. „Einerseits sollte doch jeder wissen, dass man im Wald nicht raucht, und andererseits enthalten Zigarettenfilter Giftstoffe und brauchen etwa 10 Jahre, bis sie abgebaut sind“, sagte sie, als sie den x-ten Stummel auflas.
Auch viele Papiertaschentücher wurden im Wald gefunden. Es entspannen sich Diskussionen, wie lange es dauert, bis sie komplett verrottet sind. Schätzungen gingen von wenigen Monaten bis zu Jahrzehnten. Die Homepage des Bündnisses „wirfürdenwaldts.de wusste es: „bis zu 5 Jahre“, ist dort zu lesen.
Was wurde sonst noch im Wald gefunden? Ein alter Ölkanister mit Inhalt, der schon überwuchert war, ein kaputter Nordic-Walking-Stock, ein dickes Kabel, ein paar Bergschuhe, verrottete Kleidung in zerfallener Plastiktüte, ein voller Staubsaugerbeutel, Glasflaschen, teilweise zerbrochen, viele Plastikflaschen, zum Teil noch mit Inhalt, Plastikfolien, Flatterband-Reste, Bonbonpapier und vieles mehr.
Der Landkreis hat sich bereit erklärt, die 30 mit Müll gefüllten Säcke zu entsorgen. Durch den Wertstoffhof wurde dieser im Wald unerlaubt entsorgte Müll zur Müllumladestation in Weiderting gebracht und dort gewogen. Es ergab sich ein Gesamtgewicht von 120 kg.
Die Aktiven von „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“ bedankten sich bei den Teilnehmenden, die sich an diesem Tag zwei Stunden lang intensiv für die Umwelt in unserem Haidforst und an der Schnepfenluck eingesetzt haben und wiesen auf die nächste Aktion des Bündnisses hin: eine Vogelstimmen-Wanderung am Sonntag, 21. April um 8 Uhr mit Frank Weiß vom Landesbund für Vogel-und Naturschutz.
Bürgerinitiative „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“ mit Gerald Klamer von links, hintere Reihe: Astrid Breidenstein, Dr. Peter Müller, Mario Peuser, vordere Reihe (von links) Claudia Lahr, Gerlinde Peuser, Gerald Klamer, Antje Wendt, Rosi Berger; nicht auf dem Foto: Luca Barakat und Hans Becher
Gerald Klamer, ehemaliger Förster, erzählte im O.R.T. von seiner Wanderung durch deutsche Wälder. Für sein Projekt „Waldbegeisterung“ war er ca. 6000 km quer durch Deutschland unterwegs, in fast allen Bundesländern und hat dabei einiges erlebt. Daran ließ er die Zuschauer teilhaben durch seinen Filmvortrag, untermalt von Berichten und aussagekräftigen Fotos, die von seiner Liebe zum Wald zeugen. Nach Traunstein eingeladen hat ihn die Bürgerinitiative „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“.
Auf seiner Wanderung durch Deutschland, die fast 9 Monate gedauert hat und teils mit Medienbegleitung stattfand, war es Gerald Klamer nicht nur wichtig, den Zustand der deutschen Wälder zu erleben, sondern auch in Kontakt mit anderen Waldbegeisterten zu kommen. Durch seinen Blog, den er während seiner Reise nahezu täglich aktualisier-te, war es möglich, seine Route zu verfolgen und sich anzuschließen oder sich mit ihm zu treffen. So lernte Gerald Klamer sehr viele Kollegen, Wissenschaftler und auch politisch Aktive kennen zu einem intensiven, gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Er hob die Wichtigkeit von Bürgerinitiativen hervor, deren Einsatz entscheidend zum Schutz des Waldes beiträgt und freute sich, in Traunstein sein zu können. Den Haidforst habe er am Nachmittag schon besucht.
Spannend und kurzweilig war sein Vortrag, gespickt mit wertvollen Informationen und einem breiten Erfahrungsschatz. Er berichtete von steppenartigen Weiten, die sich als Folge des Klimawandels innerhalb weniger Jahre dort gebildet hatten, wo früher Wald war, von abgestorbenen Buchenwäldern, die aufgrund eines rapiden Absackens des Grundwasserspiegels um 2 Meter verdorrt waren, aber auch von „Plenterwäldern“ und Nationalparks, die in bestem Zustand seien und hoffen lassen. Und er wurde nicht müde, immer wieder die besondere Bedeutung von großen, intakten und zusammenhängenden Waldgebieten zu betonen.
Im Anschluss konnten Fragen gestellt werden. Besonders interessierte das Publikum, was denn besonders gefährlich gewesen sei, denn Herr Klamer hatte auch die Nächte im Wald verbracht. Tiere aller Art seien es nicht gewesen, „vor ihnen braucht man keine Angst zu haben“, erklärte Herr Klamer, maximal Zecken seien eine ernsthafte Bedrohung. Eine große Gefahr stellen Gewitter dar, durch umstürzende Bäume und herabfallende Äste. Besonders bewegte die Frage, wie die Wälder mit dem Klimawandel zurecht-kommen, der sich auch in den Wäldern unserer Region sicht- und spürbar auswirkt. „Ganz wichtig ist der Mischwald“, erläuterte Gerald Klamer, besonders widerstandsfähig sei die Traubeneiche und die Buche. Experimente mit importierten „Zukunftsbäumen“ haben gezeigt, dass deren Schädlinge nach kurzer Zeit nachkommen, denn jede Baumart hat einen eigenen Schädling. Er schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Es ist alles zu vermeiden, was den Wald weiter schwächen könnte und alles zu tun, um ihn zu stärken.“
Mario Peuser, Mitglied von „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“ dankte ihm und sagte: „Wälder sind die Klimaanlage der Welt - die Lunge des Planenten – und wir sind kurz davor, sie abzuschalten.“
Es konnten 8 Teams gebildet werden, alle Altersgruppen waren vertreten. Die allermeisten Teilnehmenden schafften die durchaus anspruchsvollen Aufgaben, die auf der Waldrunde verteilt zu erledigen waren.
Vielen Dank an Gerlinde und Mario Peuser für's Organisieren. Es hat richtig Spaß gemacht!
Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an Opa Franz, der uns im Anschluss mit warmem Apfelstrudel mit Vanillesoße, Apfelkuchen und Heißgetränken bewirtete. Die Spenden wird er zur Instandhaltung des Waldspielplatzes an der Innstraße verwenden.
"Die Frühaufsteher unter den Vögeln singen schon nicht mehr, da sind wir schon zu spät dran“, stellte Frank Weiß, Vorsitzender des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz fest, „aber hier im Wald hören wir trotzdem noch so viele Vögel, dass es für den Laien schwierig ist, sie auseinanderzuhalten“. Wie aus dem großen Reigen der Vogelmelodien bestimmte Klangfolgen herauszuhören sind, welche verraten, um welchen Sänger es sich handelt, war das Thema der Wanderung.
Zunächst begrüßte Rosi Berger, die Sprecherin der Bürgerinitiative „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“ die rund 30 Teilnehmenden, die trotz des Regens und der sehr frühen Stunde - die Umstellung auf die Sommerzeit hatte ihr übriges dazu getan - teilnahmen. „Wir freuen uns über den reichen Schatz an verschiedenen Arten, die wir hier bei uns im Wald bei unseren Wanderungen so greifbar nahe vorfinden. Sei es bei der Pilzwanderung, bei der Insektenführung oder wie heute bei der Vogelwanderung“.
Die Teilnehmenden wiesen ein teils beachtliches Vorwissen auf. So konnte in die Details eingestiegen werden, z. B. wie anhand des Klopfgeräusches zwischen einem Kleinspecht und einem Schwarzspecht unterschieden werden kann. Die Gruppe konnte durch die Anleitung von Herrn Weiß dem Gesang der kleinsten heimischen Vögel - dem Zaunkönig und dem Wintergoldhähnchen - lauschen. Herr Weiß wies darauf hin, dass gerade diese Vögel von der Diversität des „Haidforstes“ profitieren.
Im Anschluss an die Veranstaltung unterhielten sich viele der Teilnehmenden beim selbst mitgebrachten Frühstück noch angeregt weiter.
Fotos von Claudia Lahr.
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Liebe Waldinteressierte,
an dieser Stelle eine kurze Information zur aktuellen Situation an der Schnepfenluck. Am Freitag, 2. Dez. 2022, erhielten wir von Oberbürgermeister Dr. Hümmer folgende Nachricht (Originalwortlaut):
"...das von Ihnen angesprochene Ankaufsrecht hat der Oberbürgermeister in der Stadtratssitzung am 25.01.2018 bekanntgegeben. Der folgende Beschluss des Stadtrates lautete:
„Der Stadtrat genehmigt den Abschluss eines Ankaufsrechts über eine Teilfläche von ca. 6.400 qm aus dem Grundstück Fl.-Nr. 971/14 Gemarkung Traunstein zum Preis von 110,00 €/qm auf die Dauer von 5 Jahren für den Fall, dass die Fläche zur Betriebserweiterung benötigt wird und das geplante Bauvorhaben zur Betriebserweiterung baurechtlich zulässig ist.“
Im Hinblick auf die im Beschluss gestellten Bedingungen ist die tatsächliche Ausübung des Ankaufsrechts innerhalb der vorgegebenen Frist (= 26.12.2022) unmöglich. Sollte durch die Regionalrind Traunstein-Miesbach GmbH weiter Interesse am Erwerb einer Teilfläche aus dem angrenzenden städtischen Grundstück bestehen, müsste darüber erneut der Stadtrat entscheiden. Hierzu gibt es bisher weder einen Antrag, noch einen Beschluss."
Wieder ein voller Erfolg war die Wanderung im Haidforst mit dem Titel „Waldnatur“, die am Samstag, den 03.12. von „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“ zusammen mit dem BUND Naturschutz angeboten wurde. Rosi Berger, die Vorsitzende der Bürgerinitiative, freute sich, dass wieder so viele der Einladung gefolgt waren und stellte in Aussicht, dass auch im nächsten Jahr wieder einiges geplant sei.
Beate Rutkowski, Vorsitzende der Kreisgruppe Traunstein und stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Naturschutz, führte die Interessierten. Unterwegs wurde viel erklärt und gezeigt, z. B. warum sowohl liegendes, als auch stehendes Totholz notwendig für die Artenvielfalt ist, warum es wichtig ist, nach der Holzernte große Äste und Reisig liegen zu lassen, was der Unterschied zwischen Winterruhe und Winterschlaf bei den heimischen Tieren ist, wie Insekten überwintern, welchen Wert Laubbäume für den Waldboden haben und vieles mehr.
Die Teilnehmenden hatten viele Fragen, die ausnahmslos auch anhand von Beispielen beantwortet werden konnten. Der Haidforst bietet sehr vielen Tier- und Insektenarten eine Heimat, deren Spuren lassen sich überall entdecken. Dieser Wald ist weit mehr als ein „wertloser Stangerlwald“, wie vor Jahren behauptet worden war, das konnte wieder einmal eindrucksvoll bewiesen werden.
Obwohl es kalt und neblig war, wurden aus der veranschlagten Stunde für die Führung schnell zwei. Dieses Angebot wird mit Sicherheit wiederholt werden.
Am 17.11.2022 hatte das Aktionsbündnis „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“ mit den Vertretern der Firmen Regionalrind GmbH (Eigentümerin) und Almrind GmbH (Pächterin/Investorin) ein Informationsgespräch über die beabsichtigte Erweiterung des Traunsteiner Schlachthofes geführt.
Um unsere Mitglieder und Unterstützer über das Ergebnis dieser Unterredung zu unterrichten, haben wir am 20.11.2022 zu einer Wanderung durch die Schnepfenluck eingeladen. Unserer Einladung sind – recht spontan – etwa 60 Personen gefolgt. Es wurde deutlich:
Wir wollen unseren Wald vor Ort behalten!
Unser Ziel ist es, die Wälder im städtischen Besitz vollumfänglich und an Ort und Stelle zu erhalten, da der stadtnahe Wald der Naherholung dient und die lebenswichtigen Funktionen (Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen, Wasserspeicher, Wasserfilter, Kohlenstoffdioxid-Sammler, Sauerstoffproduzent, Schattenspender) erfüllt. Er ist ein wichtiger Baustein einer gelungenen Stadtpolitik.
Gerne kann die Stadt Traunstein zusätzliche Waldgrundstücke erwerben. Dieser Weitblick sichert uns und unseren Nachkommen eine Erwerbsquelle durch die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Die Zukäufe können niemals den stadtnahen Wald ersetzen.
Wir unterstützen den Weiterbetrieb und die Modernisierung des Schlachthofes am jetzigen Standort, da hier viele Rinder bei einer Anfahrt von maximal 100 Kilometer vergleichsweise kurze Transportwege haben. Wir sind jedoch nicht bereit, auch nur einen Baum der Schnepfenluck dafür zu opfern.
Seit 2017 hat die Firma Regionalrind GmbH ein Ankaufsrecht für eine Waldfläche von 6.400 qm in der Schnepfenluck. Diese Frist endet im Dezember 2022. Uns wurde von Seiten der Firma Regionalrind GmbH signalisiert, dass man vom Ankaufsrecht Gebrauch machen wird, obwohl noch kein konkreter Bauplan vorliegt - ganz zu schweigen von einer Genehmigung nebst aller erforderlichen Gutachten.
Nach dem Stadtratsbeschluss vom Oktober 2019 ist jede Maßnahme mit Blick auf den Klimaschutz zu bewerten. Allein dieser Auftrag müsste bereits zur Ablehnung des Ansinnens des Grundstücks auf Vorrat und der Erweiterung des Schlachthofs in den Wald führen.
Wir haben bei unserem Gespräch am 17.11.2022 erläutert, dass die tatsächliche Umsetzung einer solch großflächigen Erweiterung weit mehr Anwohner auf den Plan rufen wird. Sie würde möglicherweise auch extremen Tierschützern eine Plattform bieten, sich generell gegen den Betrieb des Schlachthofs an diesem Standort zu stellen.
Dass es durch kluge Planungen auch auf dem vorhandenen Grundstück geht, zeigt der neue Zerlegeraum des Schlachthofes. Auf den Neubau ist die Geschäftsführung der Firma Regionalrind GmbH zu Recht stolz, bietet er doch Direktvermarktern die Möglichkeit, ihre Tiere unter besten Bedingungen zerlegen zu lassen.
Einen Schritt in die richtige Richtung ist die Firma Almrind GmbH bereits mit dem Ankauf von Wohngebäuden direkt neben dem Schlachthof gegangen. Vielleicht können die Stadtverwaltung und die CIMA-Stadtmarketing auch den Ankauf des benachbarten leer stehenden Vion-Grundstücks oder eines Teils des ehemaligen Stahlbau-Schmied-Geländes ermöglichen, damit der regionale Schlachthof auf bereits versiegeltem Gelände modernisieren kann.
Das würde doch zeigen, dass es den Stadträten und der Stadt Traunstein mit dem Klimaschutz und dem Erhalt der stadtnahen Erholungsgebiete sehr ernst ist.
Liebe Waldinteressierte,
am Sonntag, den 20. November hatten wir zu einer Wanderung an der Schnepfenluck eingeladen. Unser Ziel war ein Betrieb, der an der Schnepfenluck im Wald erweitern will. Es geht um den Traunsteiner Schlachthof in der Kotzinger Straße, der neue Kühlhäuser, einen Neubau (derzeitige Gebäude wurden ab 1967 errichtet) und optimierte Produktionsabläufe, auch zur Einhaltung der EU-Richtlinien, auf mehr Fläche realisieren will. Es besteht seit 2017 ein Ankaufsrecht für eine Fläche von 6400 qm an der Schnepfenluch, dessen Frist im Dezember diesen Jahres ausläuft.
Besitzer der Anlage ist "Regionalrind", das ist die Erzeugergemeinschaft Traunstein/Miesbach, bestehend aus ca. 5000 bäuerlichen Betrieben, die ihre Tiere hier zum Schlachten bringen. Die Schlachtung und die Vermarktung betreibt die Firma Attenberger.
Weil es sich um einen verhältnismäßig kleinen und regionalen Schlachthof handelt, will man den Standort gerne erhalten, auch um im Sinne des Tierschutzes die Transportwege für die Tiere kurz zu halten (maximal ca. 100 km). Im Jahr werden bei uns im Traunsteiner Schlachthof 50 000 bis 60 000 Rinder geschlachtet, keine anderen Tierarten. Es ist ebenfalls möglich, dass Landwirte einzelne, bereits direkt am heimatlichen Hof fachgerecht getötete Tiere zum Zerlegen durch den eigenen Metzger bringen können.
Wir hatten ein Gespräch mit der Geschäftsführung und dem Betreiber. Dabei sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass auf nebenliegenden Grundstücken genügend Möglichkeiten bestehen, um auf erschlossenen und bereits versiegelten Flächen zu erweitern. Ausreichend Leerstände sind vorhanden. Dies erfordert lediglich Kreativität und einige Verhandlungen.
Zudem hat die Erhaltung des Wald als Gut der Allgemeinheit und besonders im Klimawandel für uns ganz klar Priorität. Er ist in jedem Fall zu erhalten. Die Erweiterung des Schlachthofes würde zudem den Wegfall eines Wanderweges bedeuten. Auf mögliche Zusagen bzgl. Umverlegungen des Weges, etc. würden wir uns in keinem Fall verlassen. Wie mit viel genutzten Waldwegen und dem Ersatz derselben verfahren wird, das hat sich z. B. bei der Firma Schaumaier (Betonwand) und an der Kiesgrube Traun/Sand/Kies in Nußdorf (Erdwall) gezeigt. Seitens der Behörden wird dem Naherholungsfaktor im Sinne eines durchgehend erhaltenen Wegenetzes wohl sehr wenig Bedeutung beigemessen und an Versprechen erinnert man sich anscheinend nicht.
Versprochene Ausgleichsflächen nutzen uns als Erholungssuchenden ebenfalls nur sehr bedingt, weil rund um Traunstein dafür keine Flächen mehr zur Verfügung stehen. Diese Neuanpflanzungen sind - neben der Tatsache, dass sie erst einmal ein Wald werden müssen - somit nicht mehr fußläufig erreichbar. Die Vorteile, die stadtnahe Wälder bieten (Kühlung der Wohnquartiere und der Innenstädte, Wind- und Lärmschutz, Sauerstofflieferant, Wasserreinigung, etc.), entfallen sukzessive, wenn kontinuierlich an unserem Waldsaum geknabbert wird. Wir haben bestehende und gesunde Wälder direkt um uns herum. Warum sollten wir diese umverlegen?
Um es klar zu resümieren:
Wir sind ausdrücklich für den Wald und nicht gegen den Schlachthof!
Anmeldung: E-Mail an astrid-breidenstein@web.de
oder telefonisch 0861/69379 (auch auf AB)
Unter dem Titel „Geheimnisvolle Schwammerl im Haidforst – Kurioses, Interessantes, Giftiges und Essbares“ fand am Samstag, den 15.10., in Traunstein eine Pilzführung für Kinder mit Begleitung statt. Wegen der großen Teilnehmerzahl wurden zwei Gruppen gebildet, von denen die eine von Dr. Ute Künkele (Petting) und die andere von Richard Kellner (Siegsdorf) geführt wurde, beide geprüfte Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom BUND Naturschutz und von „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“. Rosi Berger, die Sprecherin der Bürgerinitiative, war sich in ihrer Begrüßungsansprache mit den Anwesenden einig, dass ein Wald mit seinen vielfältigen Funktionen noch viel mehr ist als eine wichtige Investition in die Zukunft und hatte dabei die jüngsten TeilnehmerInnen im Blick. Jeder kann im Wald vieles entdecken, z. B. die faszinierende Welt der Pilze.
Die Teilnehmenden erhielten nach vorheriger genauer Unterweisung die Aufträge, z. B. den kleinsten oder den größten Pilz, einen blauen Schwammerl, einen Röhrling („Pilz mit Schwamm“) oder einen Pilz mit Lamellen zu finden und hatten sichtlich Freude daran, mehr über ihre Funde zu erfahren und diese zu bestimmen.
Um die Pilze zuverlässig zu erkennen, wurde viel gefragt und fleißig geübt. Alle lernten, dass man nur Pilze essen darf, die man hundertprozentig sicher kennt. Gefunden wurden u. a. Schwammerl mit so exotisch klingenden Namen wie lilafarbene Lacktrichterlinge, Speitäublinge und verschiedene Milchlinge.
Neben der Farbe und dem Aussehen spielt auch der Geruch der Pilze bei der Bestimmung eine wichtige Rolle. So duftet der – ungenießbare – Marzipan-Fälbling wie Weihnachtsgebäck. Beide Referenten betonten die Bedeutung der Pilze im Ökosystem Wald, sei es als Symbionten, also als Lieferanten von Wasser und Mineralien für die Bäume, die im Gegenzug den Pilzen Zucker und Sauerstoff liefern, sei es als Saprobionten, die Laub, Nadeln und Holz langfristig in Humus verwandeln – Recycling pur!
Das Regenwetter sorgte für eine angemessen geheimnisvolle, mystische Stimmung im herbstlichen
Wald. Am Ende konnten die Teilnehmenden farbenfrohe Pilzmischungen mit nach Hause nehmen und sich daraus leckere Gerichte zaubern.
Dem Umzug der Firma Schaumaier im Jahr 2018 in das vergrößerte Areal direkt am Waldrand ging mit Sicherheit eine sehr genaue Prüfung voraus bzgl. der Tauglichkeit des Geländes, Verkehrsaufkommen, Rettungswege und Brandschutz, ect. Ansonsten wäre doch bestimmt keine Genehmigung des Betriebs erfolgt. Zumindest will man das als Bürger gerne glauben. Immerhin wird hier mit Gefahrstoffen umgegangen.
Deshalb wundert es mich, dass jetzt auf uralte Pläne für eine Zufahrt durch den Wald Richtung Nußdorf zurückgegriffen werden soll, die gar nicht mehr zeitgemäß sind. Das Gelände kann im Notfall direkt durch den Wald von Kotzing aus erreicht werden, auf hervorragend befestigten Forstwegen. Ebenso ließe sich sicher ein sehr kurzer Rettungsweg direkt über das Bahngleis auf die B 304 realisieren, der durch eine Schranke nur den Rettungskräften zugänglich ist. Diese Möglichkeiten sind vorhanden und kosten keinen Cent extra.
Haben wir wirklich so viel Geld übrig, dass wir neue Straßen bauen können, wo doch überall im Stadtgebiet die alten in teils sehr desolatem Zustand sind? Sollten wir nicht lieber zusehen, das Vorhandene ordentlich in Stand zu setzen und insgesamt für eine funktionierende Infrastruktur zu sorgen?
Bereits vor der Verlegung der Firma Schaumaier im Jahr 2018 auf ihren jetzigen Standort und der Erweiterung des Angebots auf dieser Fläche, gab es heftige Debatten und viele Nachfragen seitens der Bürger. Die meisten Traunsteiner werden sich noch daran erinnern, vor allem Diejenigen, die skeptisch waren und deren Einwände nun in allen Punkten bestätigt werden.
Dass der Recycling-Tourismus für die Anlieger, wenn die Bürger aus dem ständig wachsenden Stadtgebiet und dem ganzen Landkreis – sogar noch von weiter her – hier Wertstoffe zum Recyceln anliefern, mehr Verkehr bedeutet, hat man bewusst billigend in Kauf genommen.
Anstatt sich Maßnahmen zur Müllvermeidung oder Systeme wie z. B. den gelben Sack, Zweitstandorte des Wertstoffhofes der Stadt Traunstein (z. B. im Ortsteil Haslach) zu überlegen und umzusetzen, wird eine sehr kostenintensive Straße gefordert – unter dem Deckmantel des mangelhaften Brandschutzes. Auch die konsequente Umsetzung des bereits vorhandenen Halteverbots in der Industriestraße würde Entspannung bringen. Lieber will man aber aus einer Fehlentscheidung gleich eine Fehlerserie machen.
Wir haben in Traunstein bereits mehrere Gewerbegebiete. Es ist bereits unglaublich viel Wald- und landwirtschaftliche Fläche für zahllose Discounter (und deren Parkplätze), Zufahrten, usw. verschwendet worden. Das dauernd vorgebrachte Argument der dringend benötigten Gewerbesteuereinnahmen hat sich offensichtlich bisher nicht erfüllt. Die Gewerbefläche hat sich in Traunstein in den letzten Jahren vervielfacht, die Gewerbesteuereinnahmen sind nahezu gleichgeblieben.
Nun soll anscheinend ein vor Jahren abgelegter Plan verfolgt werden: Mit Steuergeldern will man eine neue Zufahrt durch wertvollen und in seiner jetzigen Form unbezahlbaren Wald schaffen und gleichzeitig das Gewerbegebiet Nord erweitern.
In Stadtnähe ist definitiv kein Ausgleich der Waldflächen möglich, wie immer so vollmundig versprochen wird. Außerdem dauert es mehrere Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, bis aus einer Anpflanzung von Bäumen ein komplexes Ökosystem Wald mit seinen vielfältigen Funktionen wird. Die Katastrophen sind nun auch bei uns allgegenwärtig, überall brennt es, es gibt Überschwemmungen, Starkregen, Dürre, etc.
Wir können es uns definitiv nicht leisten, Wald zu vernichten, der unser Verbündeter gegen den Klimawandel ist. Für kein Geld der Welt!
Zu der Aussage unseres 3. Bürgermeisters Sepp Kaiser „…, dass das Industriegebiet (Industriestraße) noch keine weitere Zufahrt erhalten hat“: Seine Erinnerung an irgendwelche Schubladen, in denen ein Anschlussplan für eine Erschließung von Norden liegt, ist in meinen Augen nichts anderes als der Wunsch nach einem erweiterten Gewerbegebiet auf Kosten des Haidforst.
Reicht es denn nicht endlich mit dem Flächenfraß durch Gewerbegebiete wie sie in Hasslach und in Richtung Siegsdorf (Gewerbegebiet Süd) entstanden sind? Vor lauter Rufen nach einer weiteren Zufahrt zum Schaumaier Gelände, muss man fast annehmen, dass es für die Errichtung des Geländes damals keine Genehmigung gab. Dem wird aber wohl nicht so sein!
Der Haidforst dient uns als Naherholungsgebiet. Es bleibt nicht mehr viel Wald übrig, wenn die Erweiterungen und die Straße realisiert werden, das kann sich jeder auf Luftbildern anschauen.
Noch etwas zu den zuletzt genehmigten Gewerbegebieten: Wann beginnt man endlich bei solchen Projekten in die Höhe zu bauen und Parkplätze nur zentral in einem Parkhaus zu erlauben? Auf die eingesparte Fläche im Süden hätte man besser einen zweiten städtischen Wertstoffhof für den immer größer werdenden Bedarf im südlichen Traunstein einrichten können. Der dadurch eingesparte „Abfall-Verkehr per Auto“ würde zu einer deutlichen Entlastung der Innenstadt führen und zu merklich weniger Autos auf dem Schaumaier Gelände.
Anstatt polemisch im Stadtrat eine zweite Zufahrt zum Industriegebiet Nord zu fordern, wäre es wesentlich sinnvoller gewesen, den Lagebericht der freiwilligen Feuerwehr zur suboptimalen Situation im Brandfall ernst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass gemeinsam mit der Feuerwehr die Situation im Brandfall für alle öffentlichen Einrichtungen beleuchtet wird.
Die Stadt sollte dafür Sorge tragen, dass die Feuerwehr unter reellen Bedingungen (zu Geschäftszeiten) z. B. durch Übernahme der Kosten des Verdienstausfalles der freiwilligen Helfer üben kann, um dann gemeinsam nach leicht umsetzbaren Verbesserungen zu suchen.
Denn in Traunstein gibt es mehrere Stellen, die im Brandfall suboptimal zu erreichen sind und wo sich eventuelle Löscharbeiten schwierig gestalten würden. Allen voran das Krankenhaus: Nahe zum Bahngleis gelegen, von einer Seite aus nur über den Bahnübergang erreichbar, beengte Bedingungen durch die noch lang andauernden Bauarbeiten, wenig Fluchtmöglichkeit und eine viel zu enge Zufahrt über die komplett mit Bauten verdichtete Wolkersdorfer Straße, die aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens oft nicht ungehindert befahrbar ist.
Sollte es dort brennen, kann ich nur den Oberbürgermeister zitieren: "...dann Gnade uns Gott..."
Würde dann der Stadtrat als Lösungsansatz vorschlagen, dass 50 % der Häuser abgerissen werden sollen, weil das Krankenhaus im Brandfall suboptimal erreichbar ist?
Samstag 18. Juni 2022, 13:30 Uhr
Treffpunkt: Waldeingang Industriestraße 12
Stadtradeln
Bitte registriert Euch unter www.stadtradeln.de/traunstein bei unserem Team "Wir für den Wald - Klimaschutz in Traunstein". Eine genaue Anleitung und die Regeln sind dort zu finden.
Die Aktion läuft vom 8. bis zum 28. Juli 2022. Ihr solltet dann alle Eure gefahrenen Radlkilometer fleißig eintragen, damit wir am Ende die Teamwertung gewinnen!
Mit unserer Fotocollage wollen wir zeigen,
dass viele, viele Menschen,
dass Ihr
unseren Wald schützen und erhalten wollt!
Danke für alle bisher eingesandten Fotos!
Und unsere Aktion geht weiter!
Sagt es weiter!
Wir freuen uns auf noch mehr!
Grundsätzlich soll nur EINE Person pro Foto abgebildet sein - am besten im WALD.
Das Foto bitte zusammen mit Deinem/ Ihrem Namen und Adresse1 an: foto@wirfuerdenwaldts.de
Für noch nicht volljährige Personen2 benötigen wir die schriftliche Einwilligung beider Elternteile:
hier herunterladen, ausfüllen, unterschreiben und mit dem Foto an uns senden.
Noch Fragen? Email senden
1 Wir werden weder den Namen noch die Adresse im Zusammenhang mit dem Foto oder sonstwie veröffentlichen. Jedoch benötigen wir aufgrund der geltenden Bestimmungen die Einwilligung der/ des Einsendenden zu Folgendem:
Mit der Einsendung des Fotos:
- bestätigt die/ der Einsendende,
- erklärt sich die/ der Einsendende damit einverstanden,
Die Einwilligung kann zum Nachlesen hier heruntergeladen werden.
2 Für Personen, die laut §2 BGB die Volljährigkeit noch nicht erreicht haben, wird eine schriftliche Einverständniserklärung beider Elternteile benötigt. Diese kann hier heruntergeladen werden. Mit der Unterschrift wird zugleich bestätigt, dass mit den jeweiligen Kindern und Jugendlichen die Veröffentlichung der Fotos besprochen wurde.
(Müllsammeln)
Wir laden ein, gemeinsam unseren Wald von dem zu befreien, was dort nicht hingehört.
Wir treffen uns
am Sonntag, 6. März 2022, um 10 Uhr
beim Waldeingang Industriestraße, kurz vor Fa. Schaumaier
Bitte Handschuhe mitbringen!
So lange liegt unser Müll im Wald - klicken zum Vergrößern:
Mehr als 80 Bürgerinnen und Bürger kamen in den Traunsteiner Sailer Keller zur Gründung des Aktionsbündnisses „ Wir für den Wald“ und wählten einstimmig Rosi Berger zur Sprecherin.
In der von Helga Mandl geleiteten Wahl wurde weiterhin Claudia Lahr zu ihrer Stellvertreterin gewählt, sowie Peter Müller zum Kassier.
„Egal, wo man in Traunstein wohnt, innerhalb von maximal 10 Minuten ist man zu Fuß in einem Wald“, sagte Rosi Berger in ihrer Bewerbungsrede. Als Mitglied der Bürgerinitiative „Rettet den Haidforst“ setzt sich Berger schon seit vielen Jahren für den Walderhalt ein. Zur aktuell geplanten Rodung einer Fläche am Schnepfenluck hat sie mit mehreren Ämtern, Behörden und Politikern Kontakt aufgenommen, ebenso wie andere Unterstützer des Aktions-bündnisses. Diese Rodung ist aktuell „auf Eis gelegt“ aber noch nicht vom Tisch.
Claudia Lahr, Mutter von vier Kindern, freute sich über den großen Zuspruch der Veranstaltung: „Schön, dass so viele Jugendliche da sind, denn für Eure Zukunft machen wir das hier“.
Als Beisitzer wurden gewählt Gerlinde Peuser, Mario Peuser und Hans Becher.
Nach der Wahl dieser drei Beisitzer fragte Wahlleiterin Helga Mandl, ob sich denn weitere Personen spontan als Beisitzer bewerben möchten. Nach ganz kurzer Überlegung meldeten sich Antje Wendt, die seit ihrer Kindheit im Haidforst reitet und wandert und Luca Barakat, der auch bei „Fridays for Future“ aktiv ist und nun der jüngste Beisitzer des Aktionsbündnisses ist.
Alle oben genannten wurden entweder einstimmig oder mit einer Enthaltung gewählt.
Vor der Wahl sprach Dipl. Forstwirt Paul Höglmüller in einem Vortrag mit dem Titel „Warum ist der Erhalt des Stadtwalds wichtig in Zeiten des Klimawandels?"
Er sagte, dass wir stolz sein könnten auf unseren Traunsteiner Stadtwald, der ein Beispiel für naturnahe Waldbewirtschaftung darstelle. Nach einer Betrachtung der Situation der Wälder bei uns und in anderen Regionen war sein Schlusswort sehr eindringlich: „Alle Entscheider müssen begreifen, dass wir so nicht weitermachen dürfen“.
Beate Rutkowski, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein und stellvertretene Vorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern e.V., sprach unter anderem davon, wie stadtnaher Wald im Sommer kühle, was gerade für ältere Menschen wichtig sei, die stärker unter der Hitze litten als junge.
Die Landtagsabgeordnete Gisela Sengl (Grüne) bemängelte, dass Wald nicht in das Klimaschutzkonzept der Stadt Traunstein aufgenommen wurde und Rainer Schenk forderte, dass das Klimaschutzkonzept des Traunsteiner Stadtrates nachgebessert werden müsse.
Die Veranstaltung wurde geleitet von Wolfgang Dinglreiter vom Studienseminar St. Michael. Er erinnerte an einen Beschluss des Stadtrates, der fordert, dass alle neuen Beschlüsse auf ihre Auswirkungen auf das Klima betrachtet werden müssten.
Von Wolfgang Wörner (28.10.2021)
Am Sonntag, den 10.10.2021 trafen sich im Haidforst wieder Groß und Klein zu einem informativen Waldspaziergang.
Rosi Berger, die Sprecherin vom Aktionsbündnis „Wir für den Wald – Klimaschutz in Traunstein“ begrüßte das bunte Feld der Teilnehmenden: „Dieser Wald bietet für jeden etwas. Hier kann sich jeder bewegen und den Wald genießen, seien es Gehandicapte, Fahrradfahrer, Fußgänger, auch mit Kinderwagen und Rollatoren gibt es kein Problem.“
Gabi Müggenburg ist in der Landschaftspflege tätig und stellte während der Wanderung fest: „Gerodeter Wald kann theoretisch an anderer Stelle durch Ausgleichsflächen ersetzt werden. Aber die Bürger brauchen ihren Wald doch hier, in ihrer Nähe.“ Sie attestierte, dass der Haidforst hervorragend fachkundig gepflegt worden ist: „Dieser Wald ist total erhaltenswert, weil er sich bereits perfekt natürlich verjüngt.“
An einer Ersatzpflanzung konnten die Teilnehmer eindrucksvoll erkennen, dass es mindestens eine Generation dauert, bis aus in Reihen gesetzten Jungpflanzen ein Wald wird. Dabei ist Wald „unser wichtigster Verbündeter gegen den Klimawandel und damit für die Zukunft unserer Kinder unverzichtbar“, stellte Rainer Schenk fest.
Gerlinde und Mario Peuser freuten sich, dass die Kinder unter ihrer Aufsicht so hingebungsvoll mit dem vorhandenen Material aus dem Wald gebaut und gebastelt hatten, während die Erwachsenen beim Spaziergang waren: „Es ist wunderbar zu beobachten, wie kreativ die Kinder sind und wie wenig sie dazu brauchen. Solche Erfahrungen gibt es nur draußen in der Natur.“
„Alles soll sich entwickeln können: Gewerbe, Wohnbauprojekte, Schulen. Bereits jetzt ist überdeutlich abzusehen, dass uns beim momentanen Flächenfraß sehr bald der Platz dafür ausgeht.
Wenn wir nicht schleunigst kluge Lösungen finden, hinterlassen wir unseren Kindern eine Welt, in der sie sich selbst nicht mehr entfalten können, weil alles bereits zugebaut ist.“, sagte Claudia Lahr.
Rosi Berger rundete ab: „Entwicklung heißt nicht automatisch und ausschließlich Wachstum. Entwicklung bedeutet für mich die Verbesserung von Vorhandenem - vielleicht sogar auch Umdenken.“
Claudia Lahr (26.10.2021)
Ausgangslage:
Es gibt Ideen, eine Straße durch den Haidforst zu bauen, außerdem sind Erweiterungen und Neuansiedlungen von Gewerbebetrieben angedacht. Dafür soll Wald gerodet werden. Konkrete Planungen scheinen bisher nicht zu existieren, aber der unbedingte Wille dort etwas zu realisieren.
An der Schnepfenluck sollten durch die Rodung von Waldflächen eine Erweiterung der BS III, sowie Parkplätze entstehen. Die Beschlüsse sind gefasst, das Projekt liegt momentan auf Eis.
Beim Kiesabbauprojekt auf Nußdorfer Seite des Haidforst wurde bisher mehrfach massiv gegen die bestehenden Auflagen verstoßen, ohne dass dies nennenswerte Folgen für den Betreiber hätte.
Die Bürger fühlen sich schlecht informiert und haben Angst, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Dies trägt zum Verlust des Vertrauens in die Politik bei und führt zu Argwohn und sehr wenig Toleranz bei künftigen Projekten.
"Wir für den Wald TS" fand in der Corona-Zeit spontan zusammen. Nun soll eine offizielle Gründungsversammlung abgehalten werden, weil es die Situation in der Pandemie wieder zulässt.
Rückschau auf Aktionen:
- Insgesamt drei Waldspaziergänge
:
Treffen an der Schnepfenluck am 06. August 2021
"
Vom Haidforst zur Schnepfenluck" am 21. September 2021
"Informativer Waldspaziergang für Groß und Klein" am 10.10.2021
.
Festzustellen ist, dass sich die Teilnehmerzahl jedes Mal stetig mehrt.
- Schriftlicher Kontakt mit Ministerien und Behörden
- Persönliche Gespräche mit Verantwortungsträgern
- Leserbriefe
Unsere Ziele:
- Schutz der Wälder rund um Traunstein im Sinne der Naherholung und des Klima- und Naturschutzes
- zukunftsorientierte, kreative und ressourcenschonende Lösungen für Bauprojekte einfordern
- Informieren und motivieren der Bürger, sich für den Erhalt der Wälder und der Natur in und um
Traunstein einzusetzen.
- Im Dialog mit den Entscheidungsträgern bleiben.
- Beschlüsse, bei denen es um die Vernichtung von Wald und Flächen geht sind offen zu diskutieren, denn solch
weitreichende Entscheidungen gehen alle an.
Wie geht's weiter?
- weitere Waldspaziergänge sind geplant
- Vernetzung vorantreiben
- Informationen sammeln und weitergeben
- im Dialog bleiben mit den Verantwortlichen aus der Politik
Als Sprecher:innen des Aktionsbündnisses werden sich zur Wahl stellen:
- Rosi Berger
- Claudia Lahr
- Hans Becher
- Astrid Breidenstein
- Peter Müller
- Gerlinde Peuser
- Mario Peuser
Am Gründungsabend besteht die Möglichkeit, sich ebenfalls noch beim Aktionsbündnis zu beteiligen.
Das Aktionsbündnis „Wir für den Wald TS“ machte am Dienstag, den 21.09.2021 einen informativen Waldspaziergang.
„Vom Haidforst zum Schnepfenluck“
Angekündigt war der Spaziergang als gemütliche Feierabendrunde, um gemeinsam den Wald im Haidforst und am Schnepfenluck zu genießen. Es kamen ca. 70 Interessierte aus dem Stadtgebiet Traunstein und aus umliegenden Gemeinden, darunter zahlreiche Jugendliche und Kinder.
Rosi Berger vom Aktionsbündnis „Wir für den Wald TS“ führte in das Thema ein: „Sowohl im Haidforst, als auch am Schnepfenluck gibt es Pläne für Waldrodungen. Im Haidforst ist man bestrebt, das bestehende Industrie- und Gewerbegebiet zu erweitern und es wird wohl als Notwendigkeit angesehen, eine Straße quer durch den Wald zu realisieren.“ Würde diese Maßnahme umgesetzt, wären die Ortsteile Geißing und Traunstorf noch stärker vom Durchgangsverkehr betroffen, weil der Autoverkehr so wirksam abkürzen kann und die größeren Einfallstraßen gemieden werden könnten.
Natürlich müssen bei Rodungen Ersatzpflanzungen gemacht werden. Beate Rutkowski vom BUND Naturschutz erläuterte hierzu: „Am Jungaufwuchs zeigt sich deutlich, dass die jungen Bäume sehr viele Jahre brauchen, bis aus ihnen ein richtiger Wald mit all seinen Funktionen heranwächst.“ Rund um das Stadtgebiet Traunstein fehlen zudem die Flächen, um künftig Wald stadtnah auszugleichen.
Am Schnepfenluck sind die Erweiterungspläne für die Berufsschule III mit dazugehörigen Parkplätzen in den nebenliegenden Wald einstweilen auf Eis gelegt worden, obwohl die Schule erweitern will und neue Fachrichtungen hinzukommen sollen. Claudia Lahr sagte: „Schulen sind wichtig und wir Bürger haben viele alternative Vorschläge für eine Erweiterung der BS III gemacht. Ich hoffe, dass es nun eine Lösung ohne Eingriff in den Wald geben wird. An anderen Stellen Traunsteins sehen wir, dass eine deutliche Nachverdichtung auch ohne unnötigen Flächenfraß möglich ist.“
Beim Gehen kamen alle Teilnehmer überein, dass unser Wald wirklich einzigartig und vielfältig ist.
Dr. Rainer Schenk meinte: „Der gesamte Traunsteiner Stadtwald ist ein Schatz und muss unbedingt erhalten bleiben. Das wird immer mehr Bürgern bewusst und immer mehr fordern dies tatkräftig ein. Waldschutz ist Klima- und Lebensschutz. Wir alle brauchen den Wald nötiger denn je. Jeder einzelne Baum zählt.“
Rosi Berger gab den Teilnehmenden zum Abschluss der Veranstaltung mit: „Traunstein hat genau das, was vielen Kommunen fehlt: Einen Waldmantel in fast alle Richtungen mit intakten Waldsäumen, der in unmittelbarer Nähe zu den Siedlungen liegt.“ Das ist in Zeiten des Klimawandels äußerst hilfreich zur Kühlung der Innenstädte, zur Sauerstoffproduktion, zur Wasserspeicherung und zum Schutz vor größeren Schäden durch Stürme. Außerdem sind unsere Wälder sehr beliebt und werden eifrigst zur Naherholung genutzt.
Als Traunsteiner Bürger erfährt man in letzter Zeit oft erst aus der Zeitung, welche wichtigen Entscheidungen im Stadtrat getroffen wurden – wer wusste schon vor dem Bericht im Traunsteiner Tagblatt vom 2.Juli, dass für die Erweiterung der Berufsschule III und für neue Parkplätze Teile des Schnepfenluckwalds gefällt werden sollen. Wie der Stadtratsbeschluss zustande kam, bleibt der interessierten Öffentlichkeit weiterhin verborgen, denn beraten wurde hinter verschlossenen Türen.
Nach der bayrischen Gemeindeordnung sind Sitzungen der Ausschüsse und des Stadtrats grundsätzlich öffentlich. Durch die Öffentlichkeit der Sitzung sollen die Bürger die Arbeit der gewählten Vertreter verfolgen und eine allgemeine Kontrolle der wichtigsten Vorgänge der Kommune ausüben können. Nur wenn das Wohl der Allgemeinheit oder berechtigte Ansprüche einzelner Personen entgegenstehen, darf die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden. Das ist etwa bei Personalangelegenheiten und Grundstücksgeschäften möglich, weil da auch die persönlichen Verhältnisse von Stellenbewerbern und Kaufinteressenten zur Sprache kommen. Beim Verkauf des Stadtwalds an den Landkreis sind solche schützenswerten Belange der Beteiligten aber nicht gegeben, zumal die Stadt selbst den wesentlichen Vertragsinhalt - bis auf den Kaufpreis - öffentlich machte. Nichts hätte den Stadtrat gehindert, über das Vorhaben öffentlich zu beraten und nur bei der Festlegung des Kaufpreises die Öffentlichkeit auszuschließen.
Dem Stadtrat war bewusst, dass mit dem Verkauf bereits die Weichen für die Vergrößerung der Berufsschule III gestellt wurden. Trotzdem hat es der Stadtratsmehrheit gefallen, diese weitreichende Entscheidung über die Köpfe der Bürger Traunsteins hinweg zu treffen. Keine breite Meinungsbildung, kein Abwägen von Für und Wider im Vorfeld – es sollten wohl schnell Fakten geschaffen werden, damit der Bürger mit seinen Sorgen um den Wald nicht weiter stört. So habe ich mir Demokratie nicht vorgestellt. In der Klosterkirche zeigt eine Ausstellung gerade, wie sich in Traunstein die Untertanen ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu freien Bürgern emanzipierten. Jetzt weisen die Zeichen der Zeit wieder in die entgegengesetzte Richtung.
Zurück zum Wald: Der Landkreis will ab 2022 für jedes neugeborene Kind einen Baum spenden. Wär’s da nicht besser, er würde die Grundstücke in der Schnepfenluck gar nicht erst roden und die vielen, schon ausgewachsenen Bäume einfach stehen lassen? Traunstein ist auch deshalb eine lebenswerte Stadt, weil Wald und Natur so nahe sind. Schützt unseren Stadtwald!
Wir treffen uns im Haidforst,
direkt beim Waldeingang an der Industriestraße (kurz vor dem Wertstoffhof Schaumaier) und wandern zum Schnepfenluck.
Eine wirklich schöne Runde am Feierabend, die bei sehr gemütlichem Tempo ca.
ein bis eineinhalb Stunden
dauern wird.
Natürlich werden auch Informationen ausgetauscht werden. Genießt mit uns
unseren schönen Stadtwald!
Claudia Lahr
Von Johann Kainz (Aug. 2021)
Was haben die diesjährigen Extrem-Wetterereignisse mit dem Traunsteiner Stadtrat zu tun? Auf den ersten Blick nichts.
Es gab nach der teuren Schneekatastrophe von 2019 glücklicher-weise keine größeren Wetterschäden, anders als in BGL.
Doch durch Medienberichte und vor allem durch diese aufdringliche Grüne Partei sind nun größere Teile der Bevölkerung von diesem sog. Klimawandel sensibilisiert. Und kürzlich diese schreckliche Flutkatastrophe.
Was kann da der Traunsteiner Oberbürgermeister und der Landrat, beide jung, beide von der gleichen Partei tun, um eine Scheibe vom Traunsteiner Stadtwald abzuschneiden ohne bei den Bürgern groß anzuecken?
Traunstein soll Bildungsstadt werden, soll wachsen, auf gleiche Höhe mit Rosenheim und Burghausen. Was tun? Die Berufsschule III erweitern, ein Neubau soll es sein. Nichts dagegen einzuwenden.
Wäre da nicht dieser dumme Autoverkehr der Schüler und Lehrer und diese aufmüpfigen Anwohner. Traunstein soll doch eine Fahrradstadt werden.
Eine Tiefgarage oder ein Parkdeck auf dem bestehenden großen Parkplatz wäre zu teuer und sähe sicher nicht gut aus.
Also, was kann man weiter tun, um in der Bevölkerung keine Ablehnung des Projekts zu provozieren? Eine nichtöffentliche Stadtratssitzung einberufen, die Widersacher des Projekts sind somit zum Schweigen verurteilt. Mit seiner Mehrheitsfraktion, mit dem kleineren freien Anhängsel und möglicherweise mit einigen Stimmen der SPD, kann der OB einen wunderbaren Deal durchführen. Die Stadt verkauft vom Schnepfenlucker Stadtwald einfach ca. 2600m² an den Landkreis, 1300m² sollen Parkplatz werden.
Das spült Geld in die Stadtkasse, die Stadtratsmehrheit ist nun auf den endlich angekommenen zweiten Blick zufrieden, niemand muss sich mit schnöden Parkplätzen, Baumfällungen etc. auseinandersetzen oder hat ein schlechtes Gewissen mit diesem unumkehrbaren Flächenfraß. Alle haben eine saubere Weste, den Rest richtet der Landrat.
Eine saubere Weste, die niemand durch Parkplätze, erstanden aus 100-jährigem Stadtwald, verschmutzen kann.
Wie hat einer vor zig Jahren gesagt, nicht an ihrem Reden, sondern an Ihrem Tun wird man sie erkennen!
Wieder mal ein 100-jähriger Wald und ein Stück Naherholung für immer weg. Für Parkplätze. Für Kinder endgültig vorbei, Räuber und Gendarm im Schnepfenlucker Stadtwald zu spielen.
Mitglieder des BUND Naturschutz trafen sich am 19.08.2021 zu einem Waldspaziergang im Haidforst. In Augenschein genommen wurde vor allem das Waldstück, welches für eine Verbindungsstraße zwischen der Gemeinde Nußdorf und dem gemischten Industrie- und Gewerbegebiet Nord in Traunstein geopfert werden soll. Man kam zu der Auffassung, dass dieser Wald um jeden Preis zu erhalten ist, weil er einen wichtigen Lebensraum für seltene Arten und ein wertvolles Naherholungsgebiet für die Traunsteiner Bevölkerung darstellt. Damit nicht nur dieser, sondern alle Wälder Traunsteins erhalten bleiben ist es wichtig, Parteien zu unterstützen und zu wählen, welche den Klimawandel ernst nehmen."
Beate Rutkowski (Aug.2021)
Leserbrief zum Artikel „Stadt verkauft rund 2600 Quadratmeter“ vom 02.07.2021
Die Landwirtschaftliche Berufsschule erhält zusätzlich einen neuen Berufszweig und benötigt deshalb eine Erweiterung und Parkplätze.
Getrübt wird die Freude, weil dafür ein Teil des angrenzenden Waldes gerodet werden soll. Direkt arrondierte, freie Areale unterbinden scheinbar jeden Ehrgeiz, auf vorhandenen Flächen und mit den gegebenen Möglichkeiten kreative Meisterleistungen und Lösungen architektonischer, platzsparender und verkehrstechnischer Art zu schaffen.
Warum anstrengen, wenn es auch einfacher geht? Das Geld der Steuerzahler wird zwischen verschiedenen Ämtern und Behörden hin- und hergeschoben und schon ist der Deal perfekt! Ausgehandelt wird das alles in nichtöffentlicher Sitzung, damit die Tatsachen geschaffen sind, bevor der Unmut der Bevölkerung laut wird.
Traunstein sollte endlich verstehen, dass jede Fläche nur einmal verkauft werden kann! Der Wert von Grund und Boden wird immer höher werden, weil es sich dabei bereits jetzt um knappe Güter handelt. Wenn wir jetzt zurückhaltend sind, können in der Zukunft viel höhere Preise erzielt werden. Auch die nach uns Kommenden wollen sich noch entwickeln können.
Die momentane Stadtentwicklung ist davon weit entfernt. Jeder Fleck wird zugebaut, die Wälder rund um die Stadt scheibchenweise vernichtet. Mal hier ein paar hundert oder tausend Quadratmeter, dort ein paar Hektar – wir haben’s ja! Auf dem Papier vielleicht noch, aber die direkt erreichbaren Naherholungsräume schwinden zunehmend.
Holz wird in Zukunft noch bedeutsamer werden als es jetzt bereits ist. Es braucht mindestens 80 Jahre, bis einzelne Bäume erntereif sind und man sie für Bauen, Heizen, etc. verwenden kann. Das heißt, dass ein gewisser Vorlauf, teilweise mehrere Generationen, für diesen Prozess eingerechnet werden muss. Gut, dass unsere Vorfahren so vorausschauend für uns gepflanzt haben.
Wenn wir sinnvoll investieren und gleichzeitig das Klima schützen wollen, dann müssen wir unsere Wälder nicht nur erhalten. Wir müssen schleunigst damit beginnen, die von der Staatsregierung angekündigten Millionen von Bäumen zu pflanzen. Ansonsten findet unser Raubbau auf dem Rücken unserer Kinder und Enkel statt. Der Wald, den wir heute pflanzen, ist das Kapital von morgen!
Außerdem sollten wir aufhören nur davon zu sprechen, dass alle Bäume und Wälder nach Rodungen ersetzt werden. Wir müssen es tun. Der Ausgleich muss direkt in Stadtnähe, sofort und für die Bürger Traunsteins erreichbar geschehen. Leider fehlen uns dafür längst die Flächen.
Den Wald an der Landwirtschaftsschule gibt es bereits seit mehreren Generationen.
Es wäre unverzeihlich und enttäuschend, wenn unsere Verantwortungsträger nun damit anfangen, ihn für ein paar Parkplätze zu vernichten. Bestimmt kann in der Planung noch nachgebessert werden!
Claudia Lahr
Foto: Waldbegehung am 6. August 2021
Zum Bericht „Die Radfahrer und ihre Wege finden Beachtung“ vom 10. Mai:
Eine gute Sache so eine Bürgerversammlung! Natürlich gibt es auch unangenehme Themen wie die Zerstörung des beliebten Naherholungsgebietes Haidforst durch eine neue Straße und die drohende Umwidmung zu verschiedenen Gewerbeflächen. Es wirkt beruhigend, dass OB Dr. Hümmer den Klimaschutz und die Klimaneutralität für Traunstein als eine "ganz ganz wichtige Sache" bezeichnet. Doch leider hält ihn das nicht davon ab, die Abholzung eines Waldes zu befürworten, der nicht nur als Naherholungsgebiet sondern auch als Frischluftspender, Wasserspeicher und Lebensraum für Mensch, Flora und Fauna eine wichtige Rolle spielt und nicht zuletzt durch die derzeit explodierenden Holzpreisen an Wirtschaftlichkeit gewinnt. Der Traunsteiner Stadtrat und die beteiligten Firmen und Berater verfügen sicherlich über genügend Intelligenz, Wissen und Kreativität, um gerade hier ein Exempel zu statuieren und eine Lösung ohne neue Umweltsünden zu finden. Wir schreiben uns Klimaneutralität auf die Fahnen, das bedeutet eine Kehrtwende. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine Wirtschaft, die auf klimaschützenden Maßnahmen beruht, Arbeitsplätze und gute Renditen bringt. Lasst uns in diese Richtung gehen und nicht mit der Einstellung "Einer geht allweil noch" weiter an der Umweltzerstörung arbeiten. Schließlich wollen wir auch in Zukunft noch stolz auf uns sein!
Leserbrief Johanna Müller 11.5.21, abgedruckt am Dienstag, den 18.05.2021
Zahlreiche Traunsteiner setzen sich dafür ein, dass die Stadt sämtliche Maßnahmen zum Klimaschutz noch ambitionierter vorantreibt, als bisher. Innerhalb kürzester Zeit wurden trotz der momentan erschwerten Bedingungen über 500 Unterschriften eingesammelt, die dies ebenfalls fordern - ein klares Signal.
Für Verwaltung, Stadtrat und Bürger gilt es nun, zeitnah viele Komponenten zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzusetzen, um unseren Beitrag 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu leisten. Nicht bei allen Bausteinen wird es so leicht gehen wie bei folgendem Vorschlag, der sofort, einfach und kostengünstig umzusetzen wäre:
Unseren Haidforst weiter so vorbildlich umzubauen, damit er in bewährter Weise alle wichtigen Funktionen bewältigt, die ein Wald erfüllen kann. Dass er nutzbringend und sprichwörtlich lebensrettend ist, wird uns in Zeiten des Klimawandels immer deutlicher vor Augen geführt (Wasserspeicher, Sauerstoffgewinnung, Kohlendioxidspeicherung, Kühlung der Innenstädte, und dergleichen). Wie verheerend sich das Fehlen des Waldes auswirkt, wird oft erst bemerkt, wenn es zu spät ist.
Nicht nur den Bürgern des dicht besiedelten Traunsteiner Nordens dient der Haidforst als dringend benötigter Naherholungsraum. In Zeiten der Kontakt- und Ausgangssperren fanden hier jeden Tag sehr viele Traunsteiner Ruhe in der Natur. Niemand braucht dafür ins Auto zu steigen. Der Wald ist bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen und zu begehen. Insgesamt besitzt die Stadt Traunstein über 600 Hektar Wald. Das Argument, dass ein paar Hektar Wald mehr oder weniger am einen Stadtrand keinen Unterschied machen würden, nutzt uns Bürgern nichts. Aus genannten Gründen brauchen wir unseren intakten Wald.
Gerodeten Wald auszugleichen, ist direkt um unsere Stadt herum nur mehr äußerst schwer möglich. Durch die zunehmenden Wetterextreme lassen sich Wälder auch nicht mehr so leicht aufforsten, wie wir das bisher gewohnt waren.
Erst im Januar erhielt die Stadt Traunstein, federführend Stadtförster Gerhard Fischer, eine Prämie von über 60 000 Euro für den vorausschauenden, zukunftsweisenden und vorbildlichen Waldumbau. Hier sind wir auf einem hervorragenden Weg! Sicher fördert der Staat gerne noch mehr. Mit relativ wenig Aufwand könnte zum Nutzen von Mensch und Natur noch vieles entstehen, wie Natur- und Kulturlehrpfade und ähnliches. Der Trend geht bei uns in Traunstein an Schulen und Kindergärten ohnehin eindeutig in diese Richtung mit Waldklassen, Waldkindergärten, Umweltschulen, Umwelt-Arbeitsgemeinschaften...
Oberbürgermeister Dr. Hümmer fasst in einem Bericht vom 19.01.2021 zusammen: „Traunstein leistet durch den vorbildlichen Waldumbau seit Jahrzehnten einen Beitrag zum Klimaschutz“.
Ich wünsche mir, dass dies noch mehr wird und für die Zukunft gilt - speziell für den Haidforst.
Leserbrief von Claida Lahr (April 2021)
Foto: Wolfgang Wörner
Ein paar Traunsteiner Bürgerinnen und Bürger schaffen es, mitten in der Pandemie 500 Unterschriften zu sammeln für einen echten Klimaschutz in Traunstein. Klasse!
Aber neben den im Artikel erwähnten energetischen Maßnahmen gibt es in Traunstein auch noch etwas anderes für unser Klima zu tun – oder besser zu lassen: Unsere städtischen Wälder, speziell der stadtnahe Haidforst müssen erhalten bleiben. Er darf keinen weiteren Gewerbebauten weichen.
Wald sammelt das klimaschädliche CO2 ein und erzeugt den für das Klima und uns Menschen so wichtigen Sauerstoff. Genau deshalb muss der Haidforst erhalten bleiben, ganz besonders, wenn man an die stets wachsende Bevölkerung in Traunstein denkt.
Leserbrief von Wolfgang Wörner zum Artikel im TT vom 7. April 2021
Neulich fand ich in alten Unterlagen meines Großvaters - Jahrgang 1899, viele Jahre im Stadtrat und mit Leib und Seele Traunsteiner - alte Waldkarten von Traunstein aus dem Jahr 1949.
Es erschreckt mich zu sehen, wie viel von diesen großen Waldflächen um Traunstein nicht mehr Wald sind!Wie dumm sind wir eigentlich, dass wir unsere wertvollen Wälder nach und nach opfern?
Jedes Stück Wald, das gerodet wird, ist unwiederbringlich verloren. Es hilft auch nicht, an anderer Stelle neu Bäume als Ausgleich zu pflanzen, denn wir brauchen unsere Bäume in unserer Nähe! Wir brauchen ihre "Arbeit", uns Sauerstoff zu produzieren und wir brauchen sie, um uns Naherholungsgebiet zu sein. Gerade jetzt in der Pandemie wird so viel noch deutlicher sichtbarer, als es so schon ist: wir brauchen Naturgebiete, die fußläufig oder mit dem Rad zu erreichen sind!
Das Totschlagargument der Stadt, Wälder zu opfern um Gewerbegebiete zu ermöglichen, um Gewerbesteuereinnahmen zu erzielen gehört endlich auf den Müll! Wenn dies die einzige und so einfach zu erzielende Geldeinnahmequelle einer Stadt ist, gehört das ganze zugehörige System überdacht und neu aufgestellt. Es muss für Städte und Gemeinden möglich sein, sich ohne Flächenverbrauch und der Opferung von Wäldern und Wiesen zu finanzieren.
Es ist an der Zeit, viele Dinge zu überdenken und neu zu ordnen. Denn was einmal geopfert ist wirklich unwiederbringlich verloren!
Noch eine kleine Geschichte zu meinem Großvater - wie sie mir erzählt wurde: Zu seiner Zeit im Stadtrat gab es noch die sogenannte "Baumschutzverordnung". Diese besagte wohl, dass ohne Zustimmung des Stadtrats keine Bäume im Stadtgebiet umgeschnitten werden durften. Damals war die Rosenheimerstraße und auch die Herzog-Friedrich-Straße noch von Bäumen gesäumt. Mehrfach wurde im Stadtrat besprochen, diese Alleebäume zu fällen, jedes Mal hat mein Großvater dagegen gestimmt. Eines Tages - mein Großvater war krank - wurde eilig eine Stadtratssitzung einberufen und die Fällung dieser Bäume beschlossen - und auch durchgeführt! Seitdem haben diese Straßen keine Alleebäume mehr. Jetzt fängt man an, hier wieder Bäume zu pflanzen, weil man sieht, wie wichtig Bäume in der Stadt sind.
Bitte lasst uns nicht noch weitere Bäume im Stadtgebiet opfern, wir brauchen jeden einzelnen!
Von Birgit Haider (April 2021)
Im Traunsteiner Norden befindet sich ein alter, mehrfach prämierter Mischwald. Dieser lädt nicht nur zur Erholung und zu Freizeitaktivitäten ein, sondern ist durch seine befestigten Wege auf weitgehend steigungsarmen Terrain auch für gehbehinderte und junge Eltern mit Kinderwagen ideal nutzbar. Und er erfüllt auch noch zur Gänze alle wichtigen Funktionen, welche nur ein Wald in Zeiten des Klimawandels erfüllen kann. Statt die Chance zu nutzen und diesen Wald z. B. im Sinne eines Parks mit informativen Schautafeln zum Thema Wald zu versehen und den Naherholungswert zu betonen, reitet man ständig darauf herum, wie viel Wald Traunstein doch hat und dass es auf ein paar Hektar mehr oder weniger nicht ankäme. Diese Einschätzung halten wir gerade in der heutigen Zeit für total verfehlt. Sie zeugt von einer völlig einseitigen Bewertung unserer Lage.
Uns erschließt sich nicht, warum das Gewerbe-, bzw. Industriegebiet im Traunsteiner Norden nun wieder einmal erweitert werden soll, wo doch im Gewerbegebiet im Süden noch so viele freie Flächen zur Verfügung stehen. Sind die Grundstücke dort alle bereits verkauft und lediglich noch nicht bebaut? Oder gibt es doch nicht so viele Interessenten? Aufgrund der direkten Autobahnanbindung im Süden sollte es für Betriebe doch wesentlich lukrativer und vorteilhafter sein, sich hier anzusiedeln als im Norden. Zusammenfassend kann man sagen, dass besagtes Gewerbegebiet im Süden mehr einem großen Parkplatz und einer Betonwüste ähnelt und in puncto Flächenverbrauch eine wahre Schande ist.
Marianne und Walter Holzbauer (März 2021)
In der Samstagsausgabe des Traunsteiner Wochenblattes vom 13.02.2021 stellt die Stadt Traunstein ihren Haushalt 2021 vor und bezeichnet ihn als „Zukunftshaushalt“.
An erster Stelle nennt sie den Klimaschutz mit Konzept.
Dieses Ansinnen ist sehr löblich und in heutigen Zeiten gut für eine positive Presse.
Doch meint es der Oberbürgermeister mit dem Verwirklichen des Zieles ernst?
Auszug aus dem Beitrag der Grünen in Traunstein (Quelle: hptts://gruene-stadt-traunstein.de: Haushaltsrede 2020): „Jetzt möchte Traunstein im Norden den gegenteiligen Weg einschlagen. Dort sollen 50.000 Euro in Gutachten investiert werden, um den Wald für weitere Gewerbeflächen opfern zu können.“
Im Traunsteiner „Haidforst“ sollen 9 ha Wald für ein neues Gewerbegebiet fallen. In einem persönlichen Gespräch teilte mir der Oberbürgermeister, Herr Dr. Hümmer, mit, dass es wichtig ist mit Gewerbesteuereinnahmen den Haushalt für das Allgemeinwohl der Bürger zu finanzieren.
Laut Gerüchten soll eine im Gewerbegebiet Nord ansässige Firma am Zukauf von Flächen interessiert sein, um ihre Lkws dort abstellen zu können. Ich frage mich, inwieweit Parkfläche für Lkws das Aufkommen der Gewerbesteuer positiv beeinflussen kann und damit die Finanzierung von Kitas, Schulen usw. unterstützt.
Jetzt zu den gesetzten Klimazielen:
Bei einem Spaziergang im Herbst habe ich genau in dem betroffenen Gebiet mit Waldarbeitern gesprochen, die mit Aufforstungsarbeiten beschäftigt waren. Diese teilten mir mit, dass gerade der „Haidforst“ von seiner Lage her entscheidend wichtig ist für das Mikroklima in Traunstein. D. h. in heißen Sommern kühlt er, er hält Wind ab und speichert und filtert das Wasser.
Ich frage mich, wie wichtig ist unserem OB der Klimaschutz wirklich? Er ist selbst Vater, seine Entscheidungen wirken sich auf das Erwachsenenleben seiner Kinder und Enkel aus.
Rosi Berger (Februar 2021)
Impressum Angaben gemäß § 5 TMG
Aktionsbündnis "Wir für den Wald TS"
Claudia Lahr
Nußdorfer Str. 9
83278 Traunstein
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